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Bewegung als Medizin: Wie körperliche Aktivität bei Diabetes helfen kann

DB • Feb. 21, 2023

Diabetes und Bewegung: Wie körperliche Aktivität bei der Behandlung von Diabetes helfen kann

 

In diesem Artikel erfahren Sie, wie körperliche Aktivität bei der Behandlung von Diabetes helfen kann. Sie erfahren entscheidende Details über Diabetes und die Rolle, die Bewegung und Sport bei der Behandlung dieser Krankheit spielen.

Diabetes ist eine chronische Krankheit, bei der der Blutzuckerspiegel gestört ist und der Körper nicht mehr in der Lage ist, den Zucker wirksam aus dem Blut zu entfernen. Es gibt zwar verschiedene Arten von Diabetes, aber die Typen 1 und 2 sind die beiden häufigsten.


Typ-1-Diabetes tritt häufig im Kindes- oder Jugendalter auf und macht 5-10 % aller Diabetesfälle aus. Aufgrund einer Autoimmunreaktion gegen seine eigenen Zellen produziert der Körper bei dieser Art von Krankheit kein oder nur sehr wenig Insulin. Insulin ist ein Hormon, das für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels im Körper unerlässlich ist. Daher müssen Menschen mit Typ-1-Diabetes Insulin spritzen oder eine Insulinpumpe tragen, um ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.


Der am weitesten verbreitete Diabetes-Typ, Typ-2, macht 90-95 % der Fälle aus. Diese Art von Krankheit manifestiert sich in der Regel im Erwachsenenalter und geht häufig mit Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung einher. Typ-2-Diabetes ist durch eine unzureichende oder ineffiziente Insulinproduktion des Körpers gekennzeichnet. Typ-2-Diabetes kann durch eine Änderung des Lebensstils mit gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Betätigung und Gewichtsabnahme kontrolliert werden. Unter bestimmten Umständen kann jedoch die Einnahme von Medikamenten oder Insulin erforderlich sein, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.



Warum ist Bewegung bei der Behandlung von Diabetes so wichtig?


Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert nicht nur die Insulinsensitivität, sondern kann auch beim Abnehmen helfen und das Risiko von Herzerkrankungen und anderen Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes verringern. Regelmäßige körperliche Aktivität regt Ihren Stoffwechsel an. Dies bedeutet, dass Ihr Körper Fett effektiver verbrennen kann. Darüber hinaus senkt körperliche Aktivität den Blutdruck und verringert das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 


Für Diabetespatienten wird eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining empfohlen, da Untersuchungen gezeigt haben, dass der Effekt umso größer ist, je mehr Trainingseinheiten absolviert werden. Die Leitlinien empfehlen ein Minimum, für das eine Wirkung nachgewiesen wurde:


  • Erwachsene mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes sollten mindestens 150 Minuten pro Woche mit mäßiger bis starker Intensität trainieren. An mindestens drei Tagen pro Woche sollte Bewegung stattfinden. Innerhalb des Zeitintervalls sollten nicht mehr als zwei Tage ohne Bewegung vergehen.


  • Bei jüngeren und körperlich fitteren Patienten kann auch eine kürzere Dauer von mindestens 75 Minuten pro Tag in Verbindung mit einer intensiven Aktivität oder einem Intervalltraining wirksam sein.


  • Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2 sollten pro Training 2-3 Einheiten Krafttraining absolvieren. Das Krafttraining sollte nicht an unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden.


  • Die Zeit, die im Sitzen verbracht wird, sollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 reduziert werden. Der Blutzuckerspiegel wird durch eine 30-minütige Pause in den Sitzphasen verbessert.


  • Ältere Diabetes-Patienten sollten 2-3 Mal pro Woche eine Bewegungs- und Gleichgewichtsübung machen, die ihnen Spaß macht und die ihren persönlichen Zielen entspricht. Yoga oder Tai-Chi sind hier zwei Möglichkeiten.



Die Vorteile des Krafttrainings


Krafttraining kann für Diabetiker von Vorteil sein, da es ihnen helfen kann, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Der Körper verbrennt beim Training Glukose, um Energie zu gewinnen. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel sinkt. Außerdem kann Krafttraining dazu beitragen, dass die Muskeln mehr Glukose aufnehmen und speichern, was dem Körper hilft, den Blutzuckerspiegel auch nach dem Training auf einem gesunden Niveau zu halten. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Krafttraining die Insulinempfindlichkeit verbessern kann, wodurch die Körperzellen besser auf Insulin reagieren und der Blutzuckerspiegel gesenkt werden kann.


Aktuelle Forschung


Zusätzlich zu den Vorteilen, die Bewegung auf den Blutzuckerspiegel hat, gibt es Anzeichen dafür, dass auch der Warburg-Effekt eine Rolle spielen könnte. Der Warburg-Effekt ist ein Phänomen des Substanztransfers, das sich in den Krebszellen manifestiert und sie veranlasst, Glukose schneller abzubauen, um Energie zu erzeugen. Bei körperlicher Betätigung können die Muskelzellen eine ähnliche Reaktion erfahren. Es gibt Hinweise darauf, dass der Warburg-Effekt zu einer verstärkten Aufnahme und Speicherung von Glukose in den Muskeln beitragen kann. Da die Glukose nicht ins Blut oder ins Fett gelangt, kann eine erhöhte Glukoseaufnahme durch die Muskeln Diabetikern helfen, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Das Ergebnis könnte ein geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit als Folge von Muskelwachstum und Hypertrophietraining sein.


Es ist wichtig zu bedenken, dass weitere Forschungen erforderlich sind, um die Auswirkungen des Warburg-Effekts auf die Stoffwechselprozesse im Zusammenhang mit Diabetes und körperlicher Aktivität vollständig zu verstehen. Menschen mit Diabetes sollten vor Beginn eines Trainingsprogramms mit ihrem Arzt sprechen, um sicherzugehen, dass es für sie sicher ist. Außerdem sollten Sie Ihren Blutzuckerspiegel vor, während und nach dem Training überwachen und alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihn zu kontrollieren. Insgesamt kann Krafttraining jedoch eine sinnvolle Ergänzung zur Diabetesbehandlung sein.



Warum ist eine gesunde Ernährung bei Diabetes wichtig?


Eine gesunde Ernährung ist für Diabetiker besonders wichtig, da ein hoher Blutzucker das Risiko für Komplikationen wie Nierenversagen, Nervenschäden, Sehstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Wenn Sie an Diabetes leiden, ist es daher wichtig, Ihre Kohlenhydrataufnahme zu kontrollieren und sich ausgewogen und reich an Ballaststoffen, Proteinen, gesunden Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen zu ernähren Komplikationen. Eine gesunde Ernährung ist daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Diabetes, da sie dazu beiträgt, die Krankheit unter Kontrolle zu halten und das Risiko schwerwiegender Komplikationen zu minimieren. 


Hier 10 Tipps für Ihre Ernährung bei Diabetes:


  1. Ernähren Sie sich abwechslungsreich und reich an magerem Eiweiß wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Geflügel, Fisch und Bohnen.
  2. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt und schränken Sie die Aufnahme von zuckerhaltigen Getränken wie Limonaden, Fruchtsäften und Sportgetränken ein.
  3. Achten Sie auf Portionsgrößen und darauf, die Kohlenhydrataufnahme zu kontrollieren, da sie sich direkt auf den Blutzuckerspiegel auswirkt.
  4. Vermeiden Sie fettreiche Lebensmittel und wählen Sie stattdessen gesunde Fette wie Olivenöl, Avocados, Nüsse und Samen.
  5. Die Wahl langsam verdaulicher Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse enthalten sind, verlangsamt die Verdauung und hilft, den Blutzuckerspiegel stabiler zu halten.
  6. Vermeiden Sie Alkohol oder trinken Sie ihn in Maßen, da Alkohol den Blutzuckerspiegel beeinflussen und das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen kann.
  7. Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten und keine Mahlzeiten auszulassen.
  8. Genießen Sie Ihre Mahlzeit langsam, um sich satt zu fühlen und vermeiden Sie übermäßiges Essen.
  9. Wählen Sie magere Proteinquellen wie Huhn, Fisch oder Tofu, um gesunde Muskelmasse aufzubauen und Ihren Blutzucker stabil zu halten.
  10. Besprechen Sie Ernährungsumstellungen immer mit Ihrem Arzt oder zertifizierten Diabetesberater, um sicherzustellen, dass Ihre Ernährung Ihren gesundheitlichen Bedürfnissen entspricht.


Hier sind zehn Nahrungsmittel, die für Menschen mit Diabetes geeignet sind:


  1. Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Mangold sind reich an Ballaststoffen und Antioxidantien und können helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  2. Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Haferflocken und brauner Reis sind reich an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten, die langsam verdaut werden und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  3. Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und schwarze Bohnen sind gute Quellen für Proteine, Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate, die helfen können, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  4. Fettarme Milchprodukte wie fettarmer Joghurt, Käse und Milch sind gute Quellen für Kalzium, Eiweiß und Vitamin D, ohne zu viel Fett oder Zucker zu enthalten.
  5. Nüsse wie Mandeln, Walnüsse und Pistazien sind reich an gesunden Fetten, Ballaststoffen und Proteinen, die helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  6. Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele und Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen im Körper reduzieren und das Risiko von Herzerkrankungen senken können.
  7. Gemüse mit einem niedrigen glykämischen Index wie Brokkoli, Gurken und Zucchini helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  8. Beeren wie Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind reich an Antioxidantien und Ballaststoffen, die helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  9. Avocados sind reich an gesunden Fetten, Ballaststoffen und Antioxidantien und können helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  10. Eier sind proteinreich und kohlenhydratarm, was sie für Menschen mit Diabetes geeignet macht. 



Zusammenfassung


Diabetes ist eine Erkrankung, die den Blutzuckerspiegel und die Unfähigkeit des Körpers beeinflusst, Zucker effizient aus dem Blut zu entfernen. Ernährung und Bewegung sind wichtige Bestandteile des Diabetes-Managements, da sie helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko von diabetesbedingten Komplikationen zu verringern. Zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens sollten Patienten regelmäßig und moderat Sport treiben und sich gesund ernähren. Regelmäßige Arztbesuche und Tests sind wichtig für die Früherkennung und Behandlung von Gesundheitsproblemen.


Literaturverzeichnis:

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